Polyneuropathie: Was kann man im Alter tun?

Polyneuropathie im Alter
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Polyneuropathie ist eine Erkrankung, die das periphere Nervensystem betrifft. Sie tritt häufiger im Alter auf und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Doch was können Betroffene tun, um die Symptome zu lindern und ihre Mobilität zu erhalten? Dieser Artikel gibt einen Überblick über Ursachen, Symptome und hilfreiche Strategien.

Ursachen und Symptome der Polyneuropathie

Polyneuropathie ist eine Schädigung mehrerer Nerven, die für Bewegung, Gefühl und autonomes Nervensystem verantwortlich sind. Sie kann durch Diabetes mellitus, Vitaminmangel, chronischen Alkoholkonsum oder auch genetische Faktoren ausgelöst werden. Bei älteren Menschen häufen sich zudem idiopathische Fälle, bei denen die genaue Ursache unbekannt bleibt.

Typische Symptome umfassen:

Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Händen und Füßen

Muskelschwäche oder -krämpfe

Schmerzen, die als brennend oder stechend beschrieben werden

Gleichgewichtsprobleme und Gangunsicherheit

In schweren Fällen Störungen des autonomen Nervensystems wie Blasen- oder Herz-Kreislauf-Probleme

Diagnose: Der erste Schritt zur Linderung

Eine frühe Diagnose ist essenziell, um die Erkrankung effektiv zu behandeln. Ärzte verwenden unterschiedliche Methoden, darunter:

Neurologische Untersuchungen: Prüfung der Reflexe, Muskelkraft und Sensibilität.

Elektroneurographie: Messung der Nervenleitgeschwindigkeit.

Bluttests: Identifikation von möglichen Grunderkrankungen wie Diabetes oder Vitaminmangel.

Was kann man tun, um die Symptome zu lindern?

Auch wenn Polyneuropathie nicht immer heilbar ist, können verschiedene Maßnahmen helfen, die Beschwerden zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

1. Medikamentöse Therapie

Schmerzmittel: Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika können bei leichten Schmerzen helfen.

Neuropathische Schmerzmittel: Medikamente wie Pregabalin oder Gabapentin können spezifisch bei Nervenschmerzen wirksam sein.

Vitaminpräparate: Falls ein Vitaminmangel festgestellt wurde, sind gezielte Nahrungsergänzungen sinnvoll, z. B. Vitamin B1 oder B12.

2. Physiotherapie und Bewegung

Regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen verbessern die Durchblutung und können Muskelschwäche entgegenwirken. Physiotherapeuten entwickeln individuelle Trainingspläne, die auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind. Beispiele:

Gleichgewichtsübungen zur Sturzprophylaxe

Kräftigungsübungen für Beine und Arme

Schonende Sportarten wie Schwimmen oder Yoga

3. Ernährung und Lebensstil

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig. Insbesondere die Vitamine B1, B6 und B12 spielen eine Rolle für die Nervenfunktion. Empfehlenswert sind:

Vollkornprodukte

Nüsse und Samen

Fisch und mageres Fleisch

Frisches Obst und Gemüse

Zusätzlich sollte auf Alkohol verzichtet werden, da dieser die Nervenschädigung verschlimmern kann.

4. Alternative Therapien

Akupunktur: Studien zeigen, dass Akupunktur bei einigen Patienten die Schmerzen lindern kann.

Entspannungstechniken: Methoden wie progressive Muskelentspannung oder Meditation helfen, Stress zu reduzieren, der die Symptome verstärken kann.

TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation): Diese Methode kann durch elektrische Impulse Schmerzen lindern.

Der Umgang mit der Erkrankung im Alltag

Ein wichtiger Aspekt bei der Behandlung von Polyneuropathie ist die Bewältigung des Alltags. Hier einige Tipps:

Geeignetes Schuhwerk: Bequeme, gut gepolsterte Schuhe können Druckstellen vermeiden und das Gehen erleichtern.

Wohnraumanpassung: Rutschfeste Matten, Haltegriffe und eine gute Beleuchtung reduzieren das Sturzrisiko.

Regelmäßige Fußpflege: Bei Taubheitsgefühl in den Füßen ist die Gefahr von Verletzungen erhöht.

Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen bietet emotionale Unterstützung und praktische Tipps.

Polyneuropathie kann im Alter eine Herausforderung darstellen, doch mit einer Kombination aus medizinischer Therapie, Bewegung, gesunder Ernährung und gezielten Anpassungen im Alltag lassen sich die Beschwerden oft erheblich lindern. Eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten ist dabei entscheidend, um individuell passende Maßnahmen zu finden. So bleibt die Lebensqualität auch im hohen Alter bestmöglich erhalten.

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