Mit der kalten Jahreszeit steigt für viele Senioren die Sturzgefahr erheblich, da glatte Gehwege, vereiste Treppen und schneebedeckte Straßen schnell zur Herausforderung werden können. Ein Sturz kann für ältere Menschen gravierende Folgen haben und sogar die Selbstständigkeit im Alltag beeinträchtigen. Es gibt jedoch einige einfache Maßnahmen, um auch im Winter sicher und mobil zu bleiben. Hier erfahren Sie, warum die Sturzgefahr bei Eis für #Senioren besonders hoch ist und wie Sie dieser vorbeugen können.
Warum sind ältere Menschen im Winter besonders gefährdet?
Senioren sind bei Glätte und Schnee besonders sturzgefährdet, da das Gleichgewicht und die Muskelkraft mit zunehmendem Alter oft nachlassen. Auch chronische Erkrankungen wie Arthrose, Osteoporose oder eingeschränkte Beweglichkeit machen das Gehen auf vereisten Flächen schwieriger und riskanter. Besonders gefährlich ist dabei das „Blitzeis“ – eine dünne, kaum sichtbare Eisschicht, die durch gefrierenden Regen entsteht. Diese Glätte führt häufig dazu, dass Betroffene das Gleichgewicht verlieren, da die gewohnte Reaktionsfähigkeit reduziert ist.
Ein Sturz kann für Senioren besonders schwere Verletzungen mit sich bringen, da Knochen und Gelenke oft weniger stabil sind. Knochenbrüche, insbesondere des Hüftgelenks, und Kopfverletzungen durch unkontrollierte Stürze sind keine Seltenheit und können lange Heilungsprozesse nach sich ziehen. Hier sind ein paar Tipps, die speziell für ältere Menschen wichtig sind, um die Winterzeit sicher zu meistern.
Praktische Tipps für Senioren zur Sturzprävention im Winter
Mit etwas Vorbereitung und bewussterem Verhalten lassen sich viele Stürze vermeiden. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, sich sicherer im Winter zu bewegen:
Gutes Schuhwerk und rutschfeste Hilfsmittel nutzen
Investieren Sie in warme, rutschfeste Winterstiefel mit einem tiefen Profil. Es gibt außerdem spezielle Gleitschutzspikes, die einfach über die Schuhe gezogen werden können und für zusätzlichen Halt sorgen. Diese Spikes lassen sich bei Bedarf schnell anlegen und erhöhen den Grip auf glatten Flächen erheblich.
Kleine Schritte und bedachtes Gehen
Gehen Sie in kleineren Schritten und halten Sie den Schwerpunkt leicht nach vorne geneigt. Vermeiden Sie schnelles Gehen oder abrupte Bewegungen, da diese das Gleichgewicht beeinträchtigen können. Auch das bewusste Anheben der Füße und das „Schlurfen“ über glatte Flächen hilft, das Risiko zu reduzieren.
Freie Hände für besseren Halt
Auch wenn es kalt ist, lassen Sie Ihre Hände möglichst frei. Sie geben Ihnen mehr Stabilität und helfen, sich im Falle eines Ausrutschens schneller abzufangen. Wenn Sie Taschen tragen müssen, nutzen Sie lieber einen Rucksack, um das Gleichgewicht nicht zu gefährden.
Stützende Hilfsmittel verwenden
Ein Gehstock oder eine Gehhilfe kann im Winter besonders hilfreich sein. Achten Sie darauf, dass der Gehstock eine rutschfeste Spitze besitzt oder verwenden Sie eine „Eiskralle“, die speziell für den Einsatz auf Schnee und Eis entwickelt wurde. Viele Senioren fühlen sich mit einem zusätzlichen Halt sicherer und bewegen sich dadurch entspannter.
Wärme bewahren und entspannte Muskeln fördern
Kälte kann dazu führen, dass sich Muskeln anspannen und die Reaktionsfähigkeit herabgesetzt wird. Kleiden Sie sich daher warm und wetterfest, sodass Sie weder frieren noch Ihre Beweglichkeit einschränken. Thermoschichten und Winterjacken halten die Körpertemperatur stabil, wodurch der Körper flexibler und sicherer agieren kann.
Mögliche Hilfen in Anspruch nehmen
Nutzen Sie bei Glatteis öffentliche Verkehrsmittel, die gerade in der Winterzeit eine gute Alternative sind, um sich sicherer fortzubewegen. Auch Fahrdienste oder die Hilfe von Bekannten, die Ihnen beim Einkauf oder Arztbesuchen zur Seite stehen können, sind oft eine sichere Alternative. Senioren sollten sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, um risikoreiche Wege zu vermeiden.
Training und Bewegung zur Stärkung von Balance und Muskeln
Wer fit bleibt, stürzt seltener. Spezielle Balanceübungen oder sanfte Bewegungseinheiten wie Yoga und Gymnastik können die Stabilität deutlich verbessern. Viele Fitnessstudios oder Seniorenvereine bieten hierfür auch im Winter angepasste Programme an, um Stürzen vorzubeugen.
Was Angehörige und Pflegende tun können
Angehörige und Pflegekräfte können eine entscheidende Rolle bei der Sturzprävention im Winter spielen, indem sie beispielsweise ältere Menschen auf glatte Stellen hinweisen oder sich um die Beschaffung rutschfester Schuhe und Hilfsmittel kümmern. Auch das Streuen von Sand auf die Wege rund um das Haus trägt dazu bei, das Risiko im nahen Umfeld zu verringern.
Regelmäßige Besuche bei den Eltern oder Großeltern sind ebenfalls sinnvoll, um zu sehen, ob ihre Mobilität sichergestellt ist. Ein kleiner Check-up, ob passende Schuhe, rutschfeste Aufsätze und wärmende Kleidung vorhanden sind, kann viel dazu beitragen, die Winterzeit sicher zu überstehen.
Die Rolle der Gemeinden und Nachbarschaftshilfen
Die Streupflicht liegt in vielen Regionen bei der Gemeinde oder bei Hauseigentümern, um die öffentlichen Gehwege sicher und rutschfrei zu halten. Doch nicht immer sind die Wege gut gestreut oder geräumt. Nachbarschaftshilfen oder freiwillige Organisationen, die älteren Menschen bei winterlichen Verhältnissen zur Seite stehen, sind besonders im ländlichen Raum ein wichtiger Faktor für Sicherheit und Mobilität.
Sicherheit geht vor
Die kalte Jahreszeit bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich, doch mit der richtigen Ausrüstung und einer bewussten Bewegung lässt sich das Risiko eines Sturzes erheblich reduzieren. Senioren, die ihre Balance trainieren und auf sich und ihre Umgebung achten, bleiben auch im Winter sicher mobil. Und wer nicht sicher ist, wie er sich vorbereiten soll, kann sich jederzeit an Angehörige, Nachbarn oder die Gemeinde wenden, um Unterstützung und Beratung zu erhalten.