Vom Altenpflegeheim zurück nach Hause: Ein seltener, aber nicht unmöglicher Weg

Altenpflegeheim- wieder nach Hause wollen
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Für viele Menschen scheint der Schritt ins Pflegeheim eine endgültige Entscheidung zu sein. Sobald jemand im hohen Alter in eine stationäre Pflegeeinrichtung einzieht, ist es in der Regel so, dass er dort auch seinen Lebensabend verbringt. Doch es gibt Ausnahmen: Einige Seniorinnen und Senioren wollen das Pflegeheim verlassen und in ihre vertraute Umgebung zurückkehren – sei es ins eigene Zuhause oder zu ihren Angehörigen. Bei Attendus bekommen wir im Durchschnitt etwa drei Anfragen pro Monat von Familien oder Freunden, die genau diesen Schritt für ihre Liebsten in Erwägung ziehen. Aber ist der Weg zurück so einfach?

Warum Menschen wieder nach Hause wollen

Der Hauptgrund, warum Pflegeheimbewohner den Wunsch äußern, zurück nach Hause zu gehen, ist oft das Gefühl, sich in der neuen Umgebung nicht wohlzufühlen. Der Wechsel von der langjährigen Wohnung in eine Einrichtung mit vielen unbekannten Menschen und strengen Tagesabläufen kann belastend sein. Manche Senioren vermissen die Selbstständigkeit, die sie zuvor hatten, oder haben Schwierigkeiten, sich an die Routinen und Regeln des Pflegeheims zu gewöhnen. Auch der Verlust von Privatsphäre und die reduzierte Entscheidungsfreiheit über alltägliche Dinge spielen eine Rolle.

Der Wunsch nach Rückkehr ins vertraute Heim ist also verständlich, wird jedoch oft durch praktische Hürden erschwert.

Gerade heute erhielten wir einen Anruf aus einer süddeutschen Großstadt. Eine ältere Dame war vor kurzem in ein Altenheim umgezogen und seitdem sehr unglücklich. Ihre Freundin, die uns kontaktierte, berichtete, dass die Dame sich immer wieder so äußerte: „Ich gehöre hier nicht hin.“ Sie fühle sich fremd und fehl am Platz. Der Wunsch, wieder nach Hause zu gehen, werde von Tag zu Tag stärker. Diese Situation ist keine Seltenheit, und wir bei Attendus erleben regelmäßig ähnliche Anfragen von Angehörigen und Freunden, die ihre Liebsten wieder in die vertraute Umgebung zurückholen wollen.

Das besondere an diesem Fall: Die Wohnung existiert noch

In diesem speziellen Fall hatte die ältere Dame ihre Wohnung glücklicherweise noch nicht aufgelöst, was die Rückkehr wesentlich erleichtern könnte. Oft ist es genau das Aufgeben der bisherigen Wohnung, das eine Rückkehr fast unmöglich macht, weil der frühere Lebensraum nicht mehr existiert und eine neue Bleibe gefunden werden müsste. Doch selbst in solchen Fällen, in denen die Wohnung noch verfügbar ist, gibt es weitere Herausforderungen.

Der nächste Schritt für die betroffene Dame ist ein gemeinsames Gespräch zwischen ihr, ihrer Freundin und der Altenheimleitung, um eine mögliche Entlassung zu besprechen. Dieser Schritt ist notwendig, um herauszufinden, ob eine Rückkehr nach Hause pflegerisch und organisatorisch realisierbar ist.

Die Herausforderung: Die Wohnung ist weg

Wenn jemand ins Pflegeheim zieht, wird die bisherige Wohnung häufig aufgelöst. Dies geschieht meist aus finanziellen Gründen oder weil es für die Betroffenen oder ihre Angehörigen sinnvoller erscheint, keine leere Wohnung zu unterhalten. Doch genau dieser Punkt stellt bei einer geplanten Rückkehr oft ein großes Problem dar. Ist die Wohnung erst gekündigt und der Hausstand aufgelöst, wird es schwierig, die betroffene Person wieder im alten Umfeld unterzubringen.

Eine der wenigen Optionen bleibt dann oft, dass die Person bei ihren Kindern oder anderen nahen Verwandten einzieht. Doch auch das ist nicht immer einfach umsetzbar. Es müssen entsprechende räumliche und pflegerische Kapazitäten vorhanden sein. Zusätzlich stehen Angehörige vor der Herausforderung, den Alltag so zu gestalten, dass die Pflege und Betreuung rund um die Uhr gewährleistet werden kann – oft eine hohe Belastung.

Eine neue Wohnung als Alternative?

Wenn die Rückkehr in die alte Wohnung nicht möglich ist, besteht manchmal die Möglichkeit, eine neue Wohnung zu finden. Doch dieser Prozess ist ebenfalls nicht ohne Hürden. Vor allem in Großstädten ist der Wohnungsmarkt angespannt, und eine geeignete barrierefreie Wohnung für Senioren zu finden, kann langwierig sein. Hinzu kommen organisatorische Fragen: Wie lässt sich eine angemessene häusliche Pflege sicherstellen? Wer übernimmt die Kosten? Und wer kümmert sich um die Pflegeperson, wenn Angehörige beruflich oder anderweitig eingespannt sind?

Hier kann der Einsatz von ambulanten Pflegediensten oder eines sog. 24-Stunden Betreuungsdienstes wie Attendus, eine Lösung sein, die es den Betroffenen ermöglicht, trotz hoher Pflegebedürftigkeit in den eigenen vier Wänden zu leben.

Was ist zu beachten, wenn die Rückkehr ins eigene Heim nicht gelingt?

Für jene, deren Rückkehr nach Hause nicht möglich ist, stellt sich die Frage, wie der Aufenthalt im Pflegeheim angenehmer gestaltet werden kann. Oft hilft es, die Kommunikation zwischen Bewohnern, Angehörigen und dem Pflegepersonal zu verbessern. Angehörige können sich aktiv in die Pflege einbringen oder häufiger Besuche machen, um den Bewohnern das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind. Auch der Austausch mit anderen Bewohnern und die Teilnahme an Aktivitäten können helfen, das Gefühl von Isolation und Fremdheit zu überwinden.

Der Weg zurück ist möglich, aber oft schwer

Auch wenn die Rückkehr vom Pflegeheim ins eigene Zuhause eine seltene Option bleibt, ist sie nicht gänzlich ausgeschlossen. Sie erfordert jedoch sorgfältige Planung, organisatorische Schritte und die Unterstützung von Angehörigen und professionellen Pflege- und Betreuungsdiensten. Wenn es gelingt, die häusliche Pflege so zu gestalten, dass der Alltag sicher und komfortabel bewältigt werden kann, steht einer Rückkehr oft nichts im Wege. Doch sollte immer bedacht werden, dass nicht jede Pflegeheim-Bewohnerin und jeder Bewohner die gleichen Voraussetzungen mitbringt – und manchmal ist der Verbleib im Heim die bessere, wenn auch nicht immer die gewünschte Option.

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