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In den letzten Jahren hat das Angebot von Agenturen, die sog. Entsendekräfte zur häuslichen Pflegehilfe oder eine osteuropäische Pflegekraft vermitteln stark zugenommen. Für den Verbraucher ist es oft schwer zu erkennen, welche Agenturen seriös und legal arbeiten.

Wie erkenne ich eine seriöse Agentur?

Leider ist der Markt für solche Dienstleistungen sehr undurchsichtig  und ohne Regulierung. Während Pflegedienste mit einer Kassenzulassung regelmäßig vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen auf ihre Qualität überprüft werden, finden bei Entsendekräften keine Kontrollen statt. Das Risiko liegt hier beim Auftraggeber, also dem Kunden. Trotzdem können einige Anhaltspunkte die Auswahl erleichtern. Klar geregelt ist, dass der Kunde oder die Vermittlungsfirma keine Weisungsbefugnis gegenüber der Betreuungskraft hat. Weisungsbefugt ist lediglich die Entsendefirma aus dem Ausland. Die Betreuungskraft ist dort angestellt und zahlt Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Der Arbeitgeber entsendet die osteuropäische Pflegekraft oder Betreuungskraft. Wichtig, lassen sie sich von ihrer Betreuungskraft den Nachweis ihrer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Heimatland zeigen. Das sog. Formular A1.

Alle Angebote unter 2000 Euro im Monat sind unrealistisch und als unseriös einzustufen.  Auch für Entsendekräfte gilt der Mindestlohn (2019= 9,19 Euro/Std.).

Anbieter von sog. freien Mitarbeitern, also selbständigen Haushaltshilfen, sollten von vornherein bei ihrer Auswahl ausgeschlossen werden.  Zu groß ist hier die Gefahr einer sog. Scheinselbständigkeit. Viele Anbieter sparen hier an der Kranken- und Unfallversicherung. Passiert im Haushalt ein Unfall, wird es richtig teuer für den Auftraggeber. Außerdem sind ggf. Sozialabgaben und Steuern nachzuzahlen.

Machen sie sich bewusst, dass es eine legale Pflegelösung nicht zum Nulltarif gibt.

Arbeitgeber werden, also eine Betreuungskraft selbst einstellen

Natürlich kann man auch die Möglichkeit einer Direkteinstellung nutzen. D.h., sie sind  Arbeitgeber und suchen als solcher eine Arbeitskraft auf dem freien Markt. Sie versichern diese und melden sie an. Als Arbeitgeber müssen sie Sozialabgaben, Steuern sowie Umlagen und Beiträge zur Unfallversicherung bezahlen. Mit der Arbeitskraft erarbeiten sie einen Arbeitsvertrag. In diesem sollten die Arbeitszeit, Urlaub und natürlich die Bezahlung (Mindestlohn) festgelegt sein.Verständlicherweise ist dieses Modell den meisten Suchenden zu aufwendig. Abgesehen vom Verwaltungsaufwand, besteht natürlich das Risiko im Urlaubs- oder Krankheitsfall ohne Betreuungskraft dazustehen.

Fazit: eine Rund um die Uhr Betreuung zu Hause mit einem deutschen, zugelassenem Pflegedienst ist der „Königsweg“. Sie haben hier den Vorteil, dass diese Lösung rechtssicher ist und deutsches Recht gilt. Außerdem wird jeder zugelassene 24 Stunden Pflegedienst regelmäßig vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft. Nachteile: es gibt wenige Dienstleister in der 24 Stunden Pflege mit Kassenzulassung. Außerdem sind die Kosten höher als bei einer Entsendefirma.

Gegen die Vermittlung einer Entsendekraft spricht in der Regel nichts. Allerdings sollten sie als Verbraucher die Vermittlungsagenturen sorgfältig prüfen.